Treyvaux, 2. Oktober 1998
17. Oktober – Welttag zur Überwindung der grossen Armut
Der 17. Oktober, Welttag zur Überwindung der Armut, ist ein
Höhepunkt im Rahmen der Veranstaltungen zum 50jährigen Jubiläum der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Das Elend, als extreme Form von Armut, ist eine Verletzung der Menschenrechte. Die
Menschenrechte sind unteilbar. Ohne Zugang zur Gesamtheit dieser Rechte (der sozialen,
kulturellen, bürgerlichen, wirtschaftlichen und politischen) kann niemand in
Würde leben, seine Verantwortung wahrnehmen und die Zukunft der Gesellschaft
mitgestalten. Dies gilt für Einzelpersonen wie für Familien.
Daher das Motto des 17. Oktobers 1998:
Joseph Wresinski, der Gründer der internationalen Bewegung ATD Vierte
Welt, war der Initiant dieses heute von der UNO anerkannten Welttages. 1987 weihte er auf dem
Trocadéro-Platz in Paris eine Gedenktafel zu Ehren der Opfer des Elends ein – am
gleichen Ort, wo 1948 die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet worden
war. Diese Gedenktafel hält fest:
“Wo immer Menschen dazu verurteilt sind, im Elend zu leben, werden die Menschenrechte
verletzt. Sich mit vereinten Kräften für ihre Achtung einzusetzen, ist
heilige Pflicht.”
In diesem Sinn werden sich dieses Jahr an vielen Orten auf allen Kontinenten
BürgerInnen, Organisationen, Abgeordnete, Gemeinschaften, Schulklassen usw. versammeln.
In unterschiedlicher Form werden all diese Veranstaltungen dem Mut und den Hoffnungen der
Ärmsten Ausdruck verleihen.
Veranstaltungen in der Schweiz
Etwa zehn Schweizer Städte haben sich dem weltweiten Bündnis der Städte
angeschlossen, das sich im Rahmen der UNO-Dekade zur Überwindung der grossen Armut
gebildet hat. Einige davon planen im Umfeld des 17. Oktobers eine Veranstaltung. Dabei haben
die Worte und Gedanken der Personen und Familien, die in grosser Armut leben, Gewicht.
In Zürich veranstaltet die Stadt am Samstag, 17. Oktober, von 14.00 bis
17.00 Uhr eine Manifestation auf dem Münsterplatz mit Ansprachen des
Gemeinderatspräsidenten J.E. Bollier und der Stadträtin Monika Stocker.
Es sind offene Gesprächsrunden vorgesehen, an denen sich zahlreiche Organisationen
beteiligen.
In Basel steht auf dem Marktplatz ab 15.00 Uhr ein Informationsstand. Um 17.00 Uhr
findet dort eine Kundgebung statt mit Ansprachen von Regierungsrat Ralph Lewin und
Delegierten der Bewegung ATD Vierte Welt.
In Freiburg wird am Freitag, 16. Oktober, um 20.00 in der Kirche St.Paul eine
“musikalische Lesung” aufgeführt. Hubert Zurkinden spielt Orgelstücke in
Auseinandersetzung mit Geschichten von Joseph Wresinski.
In Genf findet am Sonntag, 18. Oktober um 13.00 Uhr im Rahmen der
“Offenen Tür” der UNO eine Gedenkfeier im “Palais des Nations”
statt.
In der Stadtbibliothek ist bis zum 13. November eine Kunstausstellung zu sehen, welche mit
Familien der Vierten Welt realisiert wurde.
An manchen Orten werden kleine Lichter zu sehen sein, die Kinder im Rahmen einer weltweiten
Kampagne unter dem Motto “Freundschaft ist stärker als Armut” gestaltet
haben.
Informationen über den Welttag zur Überwindung
der grossen Armut:
Bewegung ATD Vierte Welt, 1733 Treyvaux, Tel. 026 413 11 66
Auf Internet: http://www.oct17.org/ (international)
und (für die Schweiz) http://www.atdvwqm.ch/