Millionen und Abermillionen
verhungerte und im Elend gestorbene
Kinder, Mütter und Väter,
deren Erben wir sind,
Ihr, die Ihr gelebt habt,
nicht Euern Tod will ich heute beklagen
auf diesem Platz der Freiheiten
und der Menschen- und Bürgerrechte.
Von Eurem Leben will ich Zeugnis ablegen.
Zeugnis ablegen von Euch Müttern,
deren Kinder, zum Elend verurteilt,
dieser Welt zu viel sind.
Ich lege Zeugnis ab von Euern Kindern,
die, vom Schmerz des Hungers gekrümmt,
nicht mehr lächeln können
und doch noch lieben wollen.
Ich lege Zeugnis ab von den Millionen junger Menschen,
die keinen Grund mehr finden zu glauben und zu leben
und die umsonst eine Zukunft suchen
in dieser unverständigen Welt.
Ich lege Zeugnis ab von Euch
Armen aller Zeiten,
auch heute noch von den Strassen verschluckt,
flüchtend von Ort zu Ort,
verachtet, geächtet.
Arbeiter ohne Beruf,
zu allen Zeiten von Mühsal erdrückt,
Arbeiter, deren Hände
nutzlos geworden sind.
Millionen Männer, Frauen und Kinder,
deren Herzen noch kraftvoll schlagen,
um doch weiterzukämpfen,
deren Sinn sich auflehnt gegen das ungerechte Los,
das ihnen aufgezwungen wurde,
deren Mut das Recht auf die Anerkennung
ihrer unschätzbaren Würde verlangt.
Ich lege Zeugnis ab von Euch
Kindern, Frauen und Männern.
Nicht anklagen wollt Ihr,
sondern lieben und beten, arbeiten und Gemeinsamkeit stiften,
damit eine brüderliche Welt entsteht,
eine Welt, unsere Welt,
wo jeder Mensch sein Bestes geben kann,
bevor er stirbt.
Ich lege Zeugnis ab von Euch
Männern, Frauen und Kindern,
deren Ehre nun eingraviert ist
mit Herz, Hand und Werkzeug
auf diesem Platz der Freiheiten.
Ich lege Zeugnis ab von Euch,
damit die Menschen endlich Ernst mit dem Menschen machen
und der Unabänderlichkeit des Elends
für immer absagen.